Archiv der Kategorie: Agrarbeihilfen

Die Naturwissenschaften im Würgegriff von Politik und Medien

 II. Der “Klimaschutz” in Deutschland 

Zusammenfassung

Während politisch am Ausstieg aus der Nutzung von Öl, Kohle und Gas gearbeitet wird, vermeintlich aus „Klimagründen“, ist gleichzeitig die Industrialisierung der Landwirtschaft, auch des organischen Landbaus Ziel aller politischen Bemühungen. Der Boden ist ein bedeutendes Feld für den weltweiten CO2-Haushalt. Er kann Kohlenstoff binden aber auch freisetzen. Eine noch im Jahr 2000 ausgeglichene Bilanz für die Treibhausgasemissionen aus den europäischen Böden ist Vergangenheit. Doch dieses Feld wird politisch wenig beackert. Dabei führt vor allem die Industrialisierung der europäischen Landwirtschaft zu einer Nettotreibhausgasemission aus den landwirtschaftlichen Böden, die den Effekt der Reduktion der fossilen Energieverbrennung mittlerweile übersteigt. Gerade der Anbau der Energiepflanzen, Mais und Raps führt zu einem Anstieg der Emissionen von Kohlendioxid und vor allem Lachgas und Methan aus Böden. Die angekündigte Energiewende kann deswegen zu einem Zuwachs an Treibhausgasemissionen in Europa führen. Die Rolle der Naturwissenschaftler in diesem Spiel besteht aus ein bißchen leiser Kritik, im besten Fall Forschung zum Status quo und vor allem gnadenlose Anpassung an die Form und den Inhalt des politisch-öffentlichen Diskurses zum „Klimaschutz“         Weiterlesen

Juristische Personen als landwirtschaftliche Großgrundbesitzer werden weiterhin von einer Koalition aus Grüne/SPD/CDU/CSU steuerlich bevorteilt. Bundestag und Bundesrat stimmen einer marginalen Reform der Grunderwerbssteuer zu!

Die Tatsache, daß in Ostdeutschland die Konzentration von Agrarland so hoch ist, ist auch gesetzlichen Regelungen zu verdanken, die juristische Personen  gegenüber natürlichen Personen bevorteilen. Beim Kauf von Anteilen einer AG oder GmbH fällt solange keine Grunderwerbssteuer an, solange der Anteilskauf bei unter 95% bleibt. Weiterlesen

Nur ein Brand in einer Sauenanlage? Der Brand in Alt Tellin in Vorpommern und die Folgen!

In Alt Tellin, Mecklenburg-Vorpommern (M-V) stand bis Ende März 2021 die größte Schweinezuchtanlage Deutschlands mit rund 10.000 Zuchtsauen. Die Schweinezuchtanlge ist am 30.03.2021 abgebrannt, wobei fast 60.000 Sauen und Ferkel umkamen. Viele der Sauen starben, weil sie in kleinen Kastenständen eigesperrt waren und keine Chance hatten, den Flammen zu entkommen. Weiterlesen

Konzentration von Agrarland in Europa, ein politisch vorangetriebener Prozess

I. Einleitung

Die Europäische Union (EU) importiert jährlich rund 35 Millionen Tonnen Sojabohnen, fast ausschließlich zur Eiweißversorgung von Schweinen, Geflügel und Milchrindern. Eine vermeintlich leistungsfähige europäische Landwirtschaft  ist angewiesen auf Importe aus der Großflächenlandwirtschaft in den USA, aus den Latifundien Südamerikas und aus afrikanischen Staaten, in denen überregionale Agrarinvestoren durch Absprachen mit korrupten Regimes Flächen bewirtschaften, die  einheimischen Bauern für eine regionale Landwirtschaft entzogen wurden. Die EU- Landwirtschaft ist also auf das Landgrabbing (to grabb zusammenraffen) in Afrika und Amerika angewiesen. Weiterlesen

Die Diskussion um die Zukunft der EU-Agrarsubventionen

Es ist gerade wieder einmal hohe Zeit für Agrarjournalisten; es geht um viel, darum, wie zukünftig die EU-Agrarsubventionen verteilt werden sollen. Die Subventionen machen den größten Posten im EU-Haushalt aus.

Das, was als ergebnisoffener, kritischer Diskurs dazu simuliert wird, lässt wichtige Aspekte aus. Bisher werden die Subventionen zu 90 Prozent einfach nach der Größe der Betriebe ausgezahlt, rund 10 Prozent werden nach gewissen „ökologischen“ Kriterien prämiert. Dieses System funktioniert so seit ca. 25 Jahren. Weiterlesen

Die Klimapolitik der Bundesregierung und ihrer Parteien, einschließlich der Grünen Partei schützt nicht das Klima

Im Folgenden nehmen wir an, daß der anthropogene Ausstoß von klimarelevanten Gasen wie Kohlendioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) einen meßbaren Einfluss auf das erdoberflächennahe Klima hat. Im wissenschaftlichen Fachdiskurs ist das eine strittige Hypothese. Anhand dieser Hypothese können wir jedoch überprüfen, wie sinnvoll und ernstgemeint die bundesdeutsche Klimapolitik ist. Die von der Umweltministerin Schulze verwendete Phrase „ … klimaverträglich aus der Corona Pandemie…“ deutet an, welch hohen Stellenwert die Klimapolitik für die gegenwärtige Bundesregierung hat. Weiterlesen

Ist der Preis für Lebensmittel zu niedrig?

Vertreter fast aller Parteien in Deutschland fordern nach den großen Traktordemonstrationen der Landwirte höhere Lebensmittelpreise und tun dabei so, als ob es ihnen um die Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise ginge. Aber sie tun nur so!

Das eine, die Lebensmittelpreise im Lebensmitteleinzelhandel, haben mit dem anderen, nämlich den Preisen für die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise wenig zu tun. Weiterlesen

Presseerklärung des Bauernbundes Brandenburg zum Verkauf eines LPG-Nachfolgers an eine Aldi- Vermögensgesellschaft!

Während die ostdeutsche Bodenpolitik und Agrarstrukturpolitik nach 1990 die Randbedingungen so gesetzt hat, daß im Osten landwirtschaftliche Großbetriebe entstanden sind, teils als LPG- Nachfolger, teils als Neugründungen von DDR- Nomenklaturkadern und so wenig bäuerliche Betriebe entstehen konnten, feierten die Linke/PDS/SED, SPD und CDU genau diese Betriebe als gewachsene, regional verhaftete Betriebe. Wie verhaftet und gewachsen genau diese Großbetriebe sind, zeigt sich daran, daß diese seit ca. 2010 in hohem Maße an ortsfremde Investoren verkauft werden. Diese haben in einigen Regionen Ostdeutschlands schon mehr als 50% der landwirtschaftlichen Nutzfläche übernommen. Und jetzt investiert auch noch eine der reichsten Familien Deutschlands, erwirbt damit Ansprüche auf Agrarsubventionen, ohne daß dies bei Linke, SPD, Grüne, FDP und CDU besondere Beachtung findet. Weiterlesen

Agrarlandkonzentration in Ostdeutschland – und was eine ehemalige SED- Bezirkszeitung daraus macht!

Die Ostseezeitung (OZ), ehemalige SED-Zeitung im Bezirk Rostock, hat am 4.4. 2019 über die Agrarlandkonzentration in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) geschrieben.

Anlass war, daß die Industriellenfamilie Fiege aus Nordrhein-Westfalen, schon Eigentümer eines 4.000 ha Betriebes in M-V, derzeit zwei weitere, große Betriebe bei Rostock übernimmt. Die OZ besinnt sich auf ihre Tradition und titelt in einem der Beiträge: „Kapitalismus pur in der Landwirtschaft von M-V.“ Weiterlesen