In Alt Tellin, Mecklenburg-Vorpommern (M-V) stand bis Ende März 2021 die größte Schweinezuchtanlage Deutschlands mit rund 10.000 Zuchtsauen. Die Schweinezuchtanlge ist am 30.03.2021 abgebrannt, wobei fast 60.000 Sauen und Ferkel umkamen. Viele der Sauen starben, weil sie in kleinen Kastenständen eigesperrt waren und keine Chance hatten, den Flammen zu entkommen. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Agrarpolitik
Konzentration von Agrarland in Europa, ein politisch vorangetriebener Prozess
I. Einleitung
Die Europäische Union (EU) importiert jährlich rund 35 Millionen Tonnen Sojabohnen, fast ausschließlich zur Eiweißversorgung von Schweinen, Geflügel und Milchrindern. Eine vermeintlich leistungsfähige europäische Landwirtschaft ist angewiesen auf Importe aus der Großflächenlandwirtschaft in den USA, aus den Latifundien Südamerikas und aus afrikanischen Staaten, in denen überregionale Agrarinvestoren durch Absprachen mit korrupten Regimes Flächen bewirtschaften, die einheimischen Bauern für eine regionale Landwirtschaft entzogen wurden. Die EU- Landwirtschaft ist also auf das Landgrabbing (to grabb zusammenraffen) in Afrika und Amerika angewiesen. Weiterlesen
Die Diskussion um die Zukunft der EU-Agrarsubventionen
Es ist gerade wieder einmal hohe Zeit für Agrarjournalisten; es geht um viel, darum, wie zukünftig die EU-Agrarsubventionen verteilt werden sollen. Die Subventionen machen den größten Posten im EU-Haushalt aus.
Das, was als ergebnisoffener, kritischer Diskurs dazu simuliert wird, lässt wichtige Aspekte aus. Bisher werden die Subventionen zu 90 Prozent einfach nach der Größe der Betriebe ausgezahlt, rund 10 Prozent werden nach gewissen „ökologischen“ Kriterien prämiert. Dieses System funktioniert so seit ca. 25 Jahren. Weiterlesen
Was ist nachhaltige Landwirtschaft? Zweiter Teil – Infektiöse Krankenhauskeime, Resistenz gegenüber Antibiotika und landwirtschaftliche Intensivtierhaltung
Als ich 1980 im Rahmen meines Studiums der Agrarwissenschaften in Göttingen die Grundlagen der Tierernährung durch den damaligen Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Günther hörte, nahm dieser dabei klar zum Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, vor allem in der intensiven Schweine- und Geflügelhaltung Stellung. Diese Verabreichung müsse massiv reduziert werden, ansonsten würde der Einsatz dazu beitragen, daß viele bakterielle Erreger in der Humanmedizin resistent gegenüber den eingesetzten Antibiotika würden. Weiterlesen
Die Klimapolitik der Bundesregierung und ihrer Parteien, einschließlich der Grünen Partei schützt nicht das Klima
Im Folgenden nehmen wir an, daß der anthropogene Ausstoß von klimarelevanten Gasen wie Kohlendioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) einen meßbaren Einfluss auf das erdoberflächennahe Klima hat. Im wissenschaftlichen Fachdiskurs ist das eine strittige Hypothese. Anhand dieser Hypothese können wir jedoch überprüfen, wie sinnvoll und ernstgemeint die bundesdeutsche Klimapolitik ist. Die von der Umweltministerin Schulze verwendete Phrase „ … klimaverträglich aus der Corona Pandemie…“ deutet an, welch hohen Stellenwert die Klimapolitik für die gegenwärtige Bundesregierung hat. Weiterlesen
Was vermeintliche Experten so über Landwirtschaft von sich geben
Warum geht es in der öffentlichen Diskussion, soweit es die Landwirtschaft betrifft, nicht um den Kern der Probleme? Warum gibt es vor allem Diskussionen um aufgebauschte Gegensätze, die genauer betrachtet nicht gegensätzlich sind, sondern auf denselben Auffassungen aufbauen? Ein Grund dafür dürfte in der Art der Wahl und der Bestellung von „Experten“ für den Diskurs über Landwirtschaft liegen. Weiterlesen
Die öffentlich diskutierten agrarpolitischen Vorstellungen in Deutschland weichen wenig voneinander ab!
In der aktuellen Situation erhält Agrarpolitik wieder eine größere Bedeutung. Die fast nur in landwirtschaftlichen Fachmedien verbreitete Nachricht, daß Rußland und die Ukraine, beides bisher große Getreideexporteure, den Export von Weizen, Gerste, Roggen und Mais bis zur nächsten Ernte einstellen, unterstreicht dies.
Ist der Preis für Lebensmittel zu niedrig?
Vertreter fast aller Parteien in Deutschland fordern nach den großen Traktordemonstrationen der Landwirte höhere Lebensmittelpreise und tun dabei so, als ob es ihnen um die Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise ginge. Aber sie tun nur so!
Das eine, die Lebensmittelpreise im Lebensmitteleinzelhandel, haben mit dem anderen, nämlich den Preisen für die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise wenig zu tun. Weiterlesen
Tausende Bauern mit Traktoren vor dem Brandenburger Tor
Am 26.11. 2019 haben mehr als 10.000 Landwirte mit mehr als 5.000 Traktoren in Berlin gegen die Deutsche Agrarpolitik demonstriert.
Die Süddeutsche Zeitung wußte schon am gleichen Tag, daß die Bauern falsche Forderungen stellen würden. Weiterlesen
Presseerklärung des Bauernbundes Brandenburg zum Verkauf eines LPG-Nachfolgers an eine Aldi- Vermögensgesellschaft!
Während die ostdeutsche Bodenpolitik und Agrarstrukturpolitik nach 1990 die Randbedingungen so gesetzt hat, daß im Osten landwirtschaftliche Großbetriebe entstanden sind, teils als LPG- Nachfolger, teils als Neugründungen von DDR- Nomenklaturkadern und so wenig bäuerliche Betriebe entstehen konnten, feierten die Linke/PDS/SED, SPD und CDU genau diese Betriebe als gewachsene, regional verhaftete Betriebe. Wie verhaftet und gewachsen genau diese Großbetriebe sind, zeigt sich daran, daß diese seit ca. 2010 in hohem Maße an ortsfremde Investoren verkauft werden. Diese haben in einigen Regionen Ostdeutschlands schon mehr als 50% der landwirtschaftlichen Nutzfläche übernommen. Und jetzt investiert auch noch eine der reichsten Familien Deutschlands, erwirbt damit Ansprüche auf Agrarsubventionen, ohne daß dies bei Linke, SPD, Grüne, FDP und CDU besondere Beachtung findet. Weiterlesen