Archiv der Kategorie: Bodenpolitik

Die Naturwissenschaften im Würgegriff von Politik und Medien

 II. Der “Klimaschutz” in Deutschland 

Zusammenfassung

Während politisch am Ausstieg aus der Nutzung von Öl, Kohle und Gas gearbeitet wird, vermeintlich aus „Klimagründen“, ist gleichzeitig die Industrialisierung der Landwirtschaft, auch des organischen Landbaus Ziel aller politischen Bemühungen. Der Boden ist ein bedeutendes Feld für den weltweiten CO2-Haushalt. Er kann Kohlenstoff binden aber auch freisetzen. Eine noch im Jahr 2000 ausgeglichene Bilanz für die Treibhausgasemissionen aus den europäischen Böden ist Vergangenheit. Doch dieses Feld wird politisch wenig beackert. Dabei führt vor allem die Industrialisierung der europäischen Landwirtschaft zu einer Nettotreibhausgasemission aus den landwirtschaftlichen Böden, die den Effekt der Reduktion der fossilen Energieverbrennung mittlerweile übersteigt. Gerade der Anbau der Energiepflanzen, Mais und Raps führt zu einem Anstieg der Emissionen von Kohlendioxid und vor allem Lachgas und Methan aus Böden. Die angekündigte Energiewende kann deswegen zu einem Zuwachs an Treibhausgasemissionen in Europa führen. Die Rolle der Naturwissenschaftler in diesem Spiel besteht aus ein bißchen leiser Kritik, im besten Fall Forschung zum Status quo und vor allem gnadenlose Anpassung an die Form und den Inhalt des politisch-öffentlichen Diskurses zum „Klimaschutz“         Weiterlesen

Der Verkauf der bundeseigenen Landwirtschaftsflächen der BVVG soll gestoppt werden – hat dies eine agrarstrukturelle Bedeutung?

Die neue Bundesregierung hat im Agrarbereich für die eigene Politik damit geworben, daß der Verkauf der landwirtschaftlichen BVVG-Flächen des Bundes eingestellt wird. Einige Verbände und NGOs applaudieren schon jetzt, obwohl überhaupt nicht klar ist, ob es zu dem angekündigten Verkaufsstopp kommt.

Um die Bedeutung eines möglichen Verkaufsstopps auszuloten, muß die Chronologie der Bodenpolitik in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren kurz rekapituliert werden. Weiterlesen

Die Energiewende – eine kleine Analyse

Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hat ein Programm für „Klimaschutz und Energiewende“ beschlossen, für das bis 2026  die Summe von 200 Milliarden EUR verwendet werden soll.

Was hat es damit auf sich? Was den „Klimaschutz“ betrifft, so wurde gezeigt, daß ohne Betrachtung der Treibhausgasemissionen aus Böden mehr als 90% der Treibhausgasemissionen ignoriert werden.

Was aber bedeutet „Energiewende“ für eine Bundesregierung, an der die „Grünen“ beteiligt sind? Weiterlesen

Verbote, Irrwege und Ignoranz – nichts Neues in der Klimapolitik

Genau wie die Vorgänger-Regierung tut die neue SPD/Grüne/FDP-Bundesregierung wenig um die Emissionen klimarelevanter Spurengase zu reduzieren. Sie setzt auf Verbote von fossilen Brennstoffen und auf die Nutzung von Biomasse statt die Bedeutung des Bodens zu sehen und eine Veränderung der Landwirtschaft zu unterstützen.

Die jetzige Bundesregierung plant ein 200 Milliarden EUR umfassendes Paket zu verabschieden, das „Klimaschutz“ und „Energiewende“ voranbringen soll.

Klimaschutz kann übersetzt und operationalisiert werden durch Reduktion der Emission klimarelevanter Spurengase, wobei die Emission von Kohlendioxid (CO2),  Lachgas (N20) und Methan (CH4) am wichtigsten ist.

Für die folgenden Überlegungen sollen zwei Annahmen zugrunde gelegt werden: Weiterlesen

Juristische Personen als landwirtschaftliche Großgrundbesitzer werden weiterhin von einer Koalition aus Grüne/SPD/CDU/CSU steuerlich bevorteilt. Bundestag und Bundesrat stimmen einer marginalen Reform der Grunderwerbssteuer zu!

Die Tatsache, daß in Ostdeutschland die Konzentration von Agrarland so hoch ist, ist auch gesetzlichen Regelungen zu verdanken, die juristische Personen  gegenüber natürlichen Personen bevorteilen. Beim Kauf von Anteilen einer AG oder GmbH fällt solange keine Grunderwerbssteuer an, solange der Anteilskauf bei unter 95% bleibt. Weiterlesen

Warum werden aus Böden hohe Mengen an klimarelevanten Spurengasen freigesetzt? Welche Maßnahmen gibt es dagegen? Und was haben „Bioenergiepflanzen“ damit zu tun?

Die Böden sind weltweit die mit Abstand größten Kohlenstoffspeicher. Sie speichern mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie Biomasse und Atmosphäre zusammen (Swift, 2001; Weber et al., 2018). Oertel et al. (2016) haben gezeigt, daß bei der Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlendioxid mehr als 90 Prozent aus dem Boden kommen, nur rund 8 Prozent aus der Verbrennung fossiler Energien. Weiterlesen

Konzentration von Agrarland in Europa, ein politisch vorangetriebener Prozess

I. Einleitung

Die Europäische Union (EU) importiert jährlich rund 35 Millionen Tonnen Sojabohnen, fast ausschließlich zur Eiweißversorgung von Schweinen, Geflügel und Milchrindern. Eine vermeintlich leistungsfähige europäische Landwirtschaft  ist angewiesen auf Importe aus der Großflächenlandwirtschaft in den USA, aus den Latifundien Südamerikas und aus afrikanischen Staaten, in denen überregionale Agrarinvestoren durch Absprachen mit korrupten Regimes Flächen bewirtschaften, die  einheimischen Bauern für eine regionale Landwirtschaft entzogen wurden. Die EU- Landwirtschaft ist also auf das Landgrabbing (to grabb zusammenraffen) in Afrika und Amerika angewiesen. Weiterlesen

Die Klimapolitik der Bundesregierung und ihrer Parteien, einschließlich der Grünen Partei schützt nicht das Klima

Im Folgenden nehmen wir an, daß der anthropogene Ausstoß von klimarelevanten Gasen wie Kohlendioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) einen meßbaren Einfluss auf das erdoberflächennahe Klima hat. Im wissenschaftlichen Fachdiskurs ist das eine strittige Hypothese. Anhand dieser Hypothese können wir jedoch überprüfen, wie sinnvoll und ernstgemeint die bundesdeutsche Klimapolitik ist. Die von der Umweltministerin Schulze verwendete Phrase „ … klimaverträglich aus der Corona Pandemie…“ deutet an, welch hohen Stellenwert die Klimapolitik für die gegenwärtige Bundesregierung hat. Weiterlesen

Die öffentlich diskutierten agrarpolitischen Vorstellungen in Deutschland weichen wenig voneinander ab!

In der aktuellen Situation erhält Agrarpolitik wieder eine größere Bedeutung. Die fast nur in landwirtschaftlichen Fachmedien verbreitete Nachricht, daß Rußland und die Ukraine, beides bisher große Getreideexporteure, den Export von Weizen, Gerste, Roggen und Mais bis zur nächsten Ernte einstellen, unterstreicht dies.

Weiterlesen

Presseerklärung des Bauernbundes Brandenburg zum Verkauf eines LPG-Nachfolgers an eine Aldi- Vermögensgesellschaft!

Während die ostdeutsche Bodenpolitik und Agrarstrukturpolitik nach 1990 die Randbedingungen so gesetzt hat, daß im Osten landwirtschaftliche Großbetriebe entstanden sind, teils als LPG- Nachfolger, teils als Neugründungen von DDR- Nomenklaturkadern und so wenig bäuerliche Betriebe entstehen konnten, feierten die Linke/PDS/SED, SPD und CDU genau diese Betriebe als gewachsene, regional verhaftete Betriebe. Wie verhaftet und gewachsen genau diese Großbetriebe sind, zeigt sich daran, daß diese seit ca. 2010 in hohem Maße an ortsfremde Investoren verkauft werden. Diese haben in einigen Regionen Ostdeutschlands schon mehr als 50% der landwirtschaftlichen Nutzfläche übernommen. Und jetzt investiert auch noch eine der reichsten Familien Deutschlands, erwirbt damit Ansprüche auf Agrarsubventionen, ohne daß dies bei Linke, SPD, Grüne, FDP und CDU besondere Beachtung findet. Weiterlesen